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Kapitel 10
Titel & Effekte
im Hintergrund sollen den Zuschauer »mitnehmen« an Orte von Umweltfre
veln, die Probleme der abschmelzenden Polkappen deutlich und sichtbar ma
chen. Das funktioniert nun mal besser mit Bildern der Katastrophenorte als
mit einem gemütlich flackernden Kamin im Hintergrund des Moderators.
In den Kinderjahren der Videotechnik bedurfte es Studios, deren Wände mit
hellblauer Farbe gestrichen waren, um die beschriebenen Effekte zu errei
chen. Heute reichen eine farbige Tischdecke, möglichst einige Leuchten und
eine Schnittsoftware wie Kdenlive für das Verfahren mit dem Namen ...
Chroma-Key-Technik
Das Grundprinzip dieses Verfahrens beruht auf dem Austausch einer (Hin
tergrund-)Farbe gegen (fast) beliebige andere Farben. Verstanden? Ganz ein
fach:
ƒ Vor der Kamera befindet sich als aufzunehmendes Objekt der Moderator.
Dieser steht vor einem farbigen Hintergrund. Dieser ist einfarbig grün.
ƒ Später wird in dem aufgenommenen Videoclip die Farbe Grün durch ei
nen Effekt durchsichtig gemacht, sie verschwindet. Übrig im Bild bleibt
der Moderator.
ƒ Die durchsichtigen Stellen – sie waren mal grün – werden mit einem be
liebigen Bild »ausgefüllt«. Dafür verwendest du ein Foto, einen anderen
Videoclip oder eine Grafik.
ƒ Dieses Foto sehen wir NUR an den Stellen, die durchsichtig sind, also
früher mal grün waren. Dort, wo der Moderator steht – er war ja nie grün,
also auch nicht durchsichtig –, siehst du den Moderator.
Stolperstellen des Verfahrens:
ƒ Die Hintergrundfarbe darf nicht im Motiv vorkommen.
Ein Moderator mit grün gestylter Frisur führt zum Scheitern des Verfah
rens. Die grünen Haare würden durchsichtig und später in diesen Berei
chen das neue Bild zeigen.
ƒ Der grüne Hintergrund sollte keine Reflexionen auf das aufzunehmende
Objekt werfen.
ƒ Das aufgenommene Objekt darf keine Schatten auf den (grünen) Hinter
grund werfen.
Mit einem ausreichenden Abstand zwischen farbigem Hintergrund und Ob
jekt vermeidest du Nebenwirkungen des Verfahrens.